Wirbelsäulenchirurgie im Einbecker Bürgerspital mit neuem Verfahren bei Schmerzen nach Operationen im unteren Rücken
Treten Schmerzen nach Operationen im Lendenwirbelbereich erneut auf, schließen Betroffene oftmals auf einen Bandscheibenvorfall. Tatsächlich liegen jedoch in circa 25 Prozent der Fälle, bei voroperierten Patienten sogar bis zu 75 Prozent chronische Schmerzen und narbige Verwachsungen vor. Nach korrekter Diagnosestellung können zunächst häufig konservative Behandlungsmethoden die Funktionsstörungen therapieren und Schmerzen lindern. Leiden Patienten jedoch dauerhaft unter starken Beschwerden und benötigen hochdosierte Schmerzmittel, lassen sich diese mithilfe einer klinisch etablierten, minimalinvasiven Methode mit guten Erfolgen behandeln. Hierbei werden Elektroden auf das untere Rückenmark platziert und Schmerzen im Rücken und den Beinen dauerhaft gelindert. Seit Mai 2021 wird dieses Verfahren auch im Einbecker BürgerSpital angeboten.
Rückenmarksstimulation bietet Schmerzlinderung
Schmerzen und deren Auslöser sitzen nicht immer an ein und derselben Stelle. Daher dauert es von der Diagnose bis zur Therapie bei Schmerzen im unteren Rückenbereich und in den Beinen oftmals sehr lange. Am Ende dieses langen Leidenswegs kann auch auf die Möglichkeit der Rückenmarksstimulation hingewiesen werden. „Weisen die Untersuchungsergebnisse auf eine chronische Schmerzstörung hin, können Betroffene heute neben konservativen Maßnahmen auch einen minimalinvasiven Eingriff wählen, um die Schmerzen zu lindern“, erläutert Dr. med. Karin Rieckmann, Neurochirurgin im Einbecker BürgerSpital. Seit einiger Zeit gibt es sogenannte Rückenmarkselektroden, die bei ausgewählten Patienten einen Teil der Beschwerden nehmen können. Nach Implantation Rückenmarksnaher Elektroden erfolgt zunächst eine einwöchige Testphase. Wenn sich die Elektroden in dieser Testphase bewährt haben, wird das Stimulationsgerät – ähnlich einem Herzschrittmacher – dauerhaft implantiert. Nach kürzester Zeit können Patienten ihrem gewohnten Alltag wieder nachgehen. Ein weiterer Vorteil: Die Kosten für die Behandlung mit den SCS-Elektroden übernimmt die Krankenkasse.
BU: Das Ärzte-Team der Sektion Wirbelsäulenchirurgie am Einbecker BürgerSpital (von rechts): PD Dr. med. Bawarjan Schatlo, Leitung, Dr. med. Karin Rieckmann und Abdelhalim Hussein, der als Facharzt für Neurochirurgie auch die Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ trägt.