Schilddrüsen-Erkrankungen: OP kann lebensrettend sein
Einbeck (08.10.2021). „Du gehst zum Chirurgen, wenn Du medizinische Fragen hast?“, solche erstaunten Ausrufe hört Anja Engelke häufig, wenn sie erzählt, dass sie sich in vielen Fragen ihrer Gesundheit an Chefarzt Dr. Christian Kley wendet. Der Chef der chirurgischen Abteilung am Einbecker BürgerSpital (EBS) betreut die Patientin seit einer schweren Erkrankung vor sechs Jahren regelmäßig. Mittlerweile geheilt, steckt ihr der Schreck über die einstige Erkrankung noch in den Knochen. Mindestens einmal im Jahr lässt sie sich regelmäßig von Ärzten untersuchen, darunter auch von dem Chirurgen, der ihr bei der Gelegenheit aber auch immer Rede und Antwort steht, wenn sie Befunde anderer Kollegen nicht versteht. Vor Kurzem hat Dr. Kley ihr einen weiteren schweren Schicksalsschlag erspart: Anja Engelke klagt über Schluckbeschwerden und Druckgefühl im Hals. Dr. Kley ließ keine Zeit verstreichen: In einer Schilddrüsenszintigraphie und im neu angeschafften und hochmodernen CT des EBS war zu sehen, was er befürchtet hatte: Eine Veränderung an der Schilddrüse. „Knappe Tasche“ sei das gewesen, erzählt Anja Engelke. Denn die Veränderungen des Halsorgans waren so genannte „kalte Knoten“. Und die können sich in bösartige Tumore verwandeln; außerdem mussten Metastasen ausgeschlossen werden. „Wir haben beide richtig reagiert“, bewertet 54-Jährige. Dr. Kley und sie entschlossen sich auch vor dem Hintergrund ihrer Vorerkrankung, die Schilddrüse ganz zu entfernen.
Menschen mit Problemen an der Schilddrüse werden häufig zunächst konservativ, also medikamentös behandelt. „Das kann lange Zeit die richtige Therapie sein, aber man muss sehr genau die Medikamenteneinstellung kontrollieren“, erläutert Christian Kley. Ist der Patient medikamentös nicht richtig eingestellt, kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen. Und das ist fast immer ein zwingender Grund, die Schilddrüse operativ zu entfernen. Die Medikamenteneinnahme über lange Zeit birgt zudem ein anderes Risiko: „Manche Medikamente können erhebliche Nebenwirkungen haben“, so Dr. Kley. Blutgerinnungs- und Leberfunktionsstörungen gehören zum Beispiel dazu. Nichts desto trotz kann die medikamentöse Therapie für manche Patienten der richtige Weg sein.
Jeder vierte Betroffene hat Knoten in der Schilddrüse
Jeder dritte Deutsche ist schilddrüsenkrank, jeder Vierte hat Knoten in der Schilddrüse. So das Zwischenergebnis der bislang größten deutschen Ultraschall-Reihenuntersuchung der Schilddrüse. Die Initiative „Papillon“ hat die Daten von 12. 690 Personen ausgewertet.
In seiner Zeit am Göttinger Uniklinikum hat Dr. Christian Kley große Erfahrung in der Schilddrüsenchirurgie erwerben können und bereits viele Schilddrüsen operiert. Der Eingriff gilt als Routineeingriff. Dennoch gehört Dr. Kley nicht zu den Chirurgen, die immer und sofort operieren. „Ich treffe gerne mit den Patienten die Entscheidungen“, so Kley. Wichtig sei, dass die Patienten kontinuierlich betreut seien und so engmaschig kontrolliert werden, dass sofort ein OP durchgeführt werden kann, wenn es sein muss. „Wir haben an unserem Krankenhaus eine hervorragende Expertise und Ausstattung“, betont Kley. Die Menschen hier in der Umgebung müssten nicht extra den Weg nach Göttingen oder Hildesheim auf sich nehmen.
Ein Fahrtweg, der Anja Engelke nie in den Sinn kommen würde. Wenn bei ihr mal wieder das Kopfkino losgeht, weil sie sich um ihre Gesundheit sorgt, sagt ihr Mann regelmäßig: „Ruf Dr. Kley an, dann sind wir alle zufrieden.“ Im Falle ihrer Ersterkrankung, die von Dr. Kley behandelt wurde und die sie gesund überstanden hat, als auch im Zusammenhang mit der Schilddrüse hat sie das beherzigt. „Und so mache ich es auch weiterhin“, sagt Anja Engelke. Die OP ist mittlerweile vier Wochen her, und so langsam wolle sie sich wieder an die Arbeit wagen. Damit endlich wieder das Leben im Vordergrund steht, nicht die Krankheit.
Bild: Freuen sich über die gelungene OP: Dr. Christian Kley, Anja Engelke, Dr. Katharina Teuteberg-Kley