COPD besonders häufig in Südniedersachsen
Einbeck (16.01.2020). Unlängst haben der SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Uwe Schwarz MdL sowie der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Peter Traupe aus Einbeck festgestellt, dass es im so genannten Versorgungsatlas für die Bundesrepublik Deutschland Bereiche mit einer überproportionalen Häufigkeit von chronischen Atemwegserkrankungen, in diesem Falle der COPD, kommt. Die COPD, auch als chronische Bronchitis bezeichnet, gilt als Volkskrankheit. Rund 2,6 Millionen Deutsche sind von ihr betroffen. „Das Einbecker BürgerSpital hat eine Schwerpunktabteilung für Lungen- und Bronchialheilkunde“, erklärt Chefarzt Dr. Andreas Kroll. „Diagnostik und Therapie von COPD gehört zu unseren regelmäßigen Aufgaben.“ Die durch den Versorgungsatlas aufgeworfenen Fragen kann der Experte für Lungenkrankheiten daher beantworten.
Die erhobenen Daten beziehen sich auf von niedergelassenen Ärzten verschlüsselte Diagnosen, die von den kassenärztlichen Vereinigungen weitergemeldet werden. Somit ist es möglich, für diese riesige Gruppe an gesetzlich Versicherten regionale Unterschiede zu ermitteln. „Hierbei war aufgefallen, dass die COPD in einigen Regionen Deutschlands überdurchschnittlich häufig vorkommt. In Südniedersachsen mit den Landkreisen Northeim und Göttingen lag die Diagnosehäufigkeit bei über zehn Prozent. In anderen Bereichen Deutschlands, zum Beispiel Baden-Württemberg und Bayern, wurde COPD dagegen deutlich seltener diagnostiziert“, skizziert Kroll die Studie.
Um diese Unterschiede zu erklären, sei es wichtig, die Auslöser für COPD zu benennen. „An erster Stelle steht das Rauchen“, betont Kroll. 90 Prozent der COPD-Patienten sind Raucher. Die übrigen zehn Prozent der COPD-Patienten haben entweder andere Stäube oder Schadstoffe inhaliert, betroffen sind hier insbesondere Bergbauarbeiter und Menschen in Werkhallen mit Metall, Holz und Steinstäuben. Zwar könnten auch genetische Ursachen eine Rolle spielen, aber alles in allem, so der Experte, wundere es nicht, dass im Bereich um Osterode besonders viele COPD-Betroffene leben: bis vor Kurzem wurde hier aktiver Bergbau betrieben.
„Da jedoch ein überdurchschnittlicher Zusammenhang als Auslöser für COPD mit dem Rauchen besteht, sollte präventiv insbesondere an Schulen und Bildungseinrichtungen, aber auch in den größeren Firmen ein verstärkter Nichtraucherschutz etabliert und Nichtraucherkampagnen durchgeführt werden“, fordert Dr. Kroll als eine der effektiven Bekämpfungsmaßnahmen. Erste Anlaufstelle für Patienten, die glauben, sie könnten COPD haben, ist immer der Hausarzt. Je nach Beschwerdegrad sollte dann aber eine bösartige Lungenerkrankung ausgeschlossen werden“, so Kroll.
Ein Verdacht auf COPD besteht, wenn man zunehmend unter Atemnot leidet – zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe, wenn Husten im Laufe der Zeit immer schlimmer und hartnäckiger wird und es dabei auch zu Auswurf kommt, der immer zäher und schwieriger abzuhusten ist.Der Facharzt für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie behandelt unter anderem Sportverletzungen an Knie, Schulter und Sprunggelenk
Einbecker BürgerSpital
Dr. Andreas Kroll